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„Gestatten, Bestatter“

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Also manche Dinge gehen einem richtig nahe, irgendwie weiß man aber auch nicht, ob oder wie man es hätte besser oder anders machen können. Gestern Abend – oder eigentlich muss ich ja sagen, heute früh – habe ich in der ARD eine Sendung mit dem Namen Gestatten, Bestatter gesehen. Eigentlich wollte ich ja schon in’s Bett gehen, aber ich bin dann doch am TV hängen geblieben, als ich das gesehen habe. Es ging dabei um die Insolvenz einer Kette von sieben Autohäusern der Firma Auto Rösler GmbH.

Zunächst erstmal sei erwähnt, dass ich die Art und Weise der Reportage richtig genial fand. Es wurde wenig auf „Interview“ gesetzt, als mehr auf Beobachtung und die Darstellung von Emotionen. Und es ist schon interessant zu sehen, wenn der vorläufige beauftragte Insolvenzverwalter Herr Westhelle (den Namen hat man sich irgendwie gemerkt, da er den doch recht zweideutigen Gag brachte „Mein Name ist Westhelle, Westen helle wie Osten dunkel“) sich zu rechtfertigen versucht, dass seine Kanzlei ja schließlich Geld mit der Abwicklung zahlungsunfähiger Unternehmen verdient. Wie man allerdings im Bericht sehen konnte, ist es auch ein wirklich hartes Geschäft. Und natürlich hat der Herr Westhelle recht, wenn er sagt, besser, wir haben 50% des Unternehmens retten können als gar nichts…

Andererseits kann man auch die Mitarbeiter verstehen, die in der ganzen Zeit wissen wollen, wie’s weiter geht. Aber eigentlich genau wissen, dass es jeden Tag vorbei sein kann. Ich fand es schon schon echt ergreifend, als eine recht junge ehemalige Mitarbeiterin mit Tränen in den Augen am Schluss erzählt, dass die gerade ihre Kündigung bekommen hat. Selbst einige Freunde aus ihrer Ausbildungszeit sind schon seit 3 Jahren arbeitslos… Es gibt ja keine Perspektive in der Kassel (der Stadt in dem sich offenbar das Autohaus befindet)… „Warum sollte dann gerade ich wieder Arbeit finden?“ fragt sie – Ob man es wirklich so negativ sehen sollte? Ist dies vielleicht das Problem in Deutschland? Man hat Angst vor der Zukunft. Man weiß nicht mehr wie’s weiter geht. Man traut sich nicht mehr, irgendwo, irgendetwas zu investieren. Und so ergibt, dass es keine Käufer oder Investoren für die Autohäuser der Firma Auto Rösler GmbH gefunden worden. Im Abspann stand dann, dass gerade mal für eins der Autohäuser einen Käufer gefunden werden konnte.

Irgendwie fragt man sich natürlich, wie kann es sein, dass ein so großes Unternehmen plötzlich zahlungsunfähig werden kann… ist da was schief gelaufen? Gab es schlicht und ergreifend zu wenig Aufträge? Wurden zu wenig Autos verkauft? Waren die Werkstattrechnungen zu günstig? [eigentlich nicht vorstellbar bei einer KFZ-Werkstatt :)] – So gesehen kann es eigentlich jeden treffen. Ich habe in einem früheren Unternehmen mal eine Insolvenz als Mitarbeiter mitmachen müssen. Auch da gab es eine allgemeine Ungewissheit, Zukunftsängste, ja selbst Misstrauen zwischen Mitarbeitern der einzelnen Filialen in der Firma. Sie konnte jedoch nicht gerettet werden. Diese Insolvenz war – meiner Meinung nach – auch nicht so spektakulär wie die dargestellte im Berichts. Bei uns war irgendwie jedem klar, dass das Unternehmen in der Form nach Beginn des Insolvenzverfahrens nicht mehr existieren wird. Wir wissen alle, dass eine Zahlungsunfähigkeit kein Spaß ist. Irgendwie habe ich jetzt ganz vergessen, wo ich mit meinem Beitrag eigentlich hinwollte… Eigentlich wollte ich ja nur zum Ausdruck bringen, dass ich wirklich beeindruckt von dem Bericht war. Er lief auch schon am 2. November im WDR – ob es noch eine Wiederholung geben wird, weiß ich leider nicht… falls ja, schreib ich das hier natürlich noch hin…

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