Also wirklich, gibt es eigentlich immer so merkwürdige Probleme, wenn man ein Projekt umzusetzen versucht? …oder bin da immer nur ich betroffen. Wie ich ja schon hier erwähnt habe, wollen wir uns eine Eigentumswohnung zulegen, welche momentan gerade gebaut wird. Vor dem Kauf hieß es noch, dass das alles überhaupt kein Problem wäre und der Papierkram innerhalb von 14 Tagen erledigt ist. „Da leisten sie eine Unterschrift beim Notaren, und dann brauchen sie sich um nichts zu kümmern.“ Diese 14 Tage waren allerdings schon vor einem halben Jahr vorbei.
Was noch nicht vorbei ist, das ist der Papierkram. Innerhalb weniger Tage hatten wir eine Finanzierungszusage einer Bank. Sie haben das Angebot mit einer Frist von 2 Wochen erstellt. Nun hat es aber die Baufirma nicht geschafft, innerhalb dieser zwei Wochen alle notwendigen Unterlagen zu beschaffen. Das Ergebnis war, dass wir nach 2 Monaten dann endlich einen zur Unterschrift bereiten Finanzierungsvertrag vorliegen hatten, der Inhalt sich jedoch in keiner Weise mit dem Angebot deckte. Ich bin schon erstaunt, dass sich Banken überhaupt so etwas trauen, aber ich glaube, das ist nur ein kleiner Vorgeschmack davon, wozu Banken wirklich fähig sind… 🙂
„Überhaupt kein Problem“ höre ich noch den Finanzberater sagen, „wechseln wir eben die Bank – sie brauchen sich um nichts kümmern…“ – klar, eine andere Bank war durchaus an der Finanzierung interessiert und bot uns auch die „alten“ Konditionen. Doch die alte Bank wollte sich erstmal ein Gutachten bezahlen lassen, dass sie selbst zur Wertbestimmung der Immobilie in Auftrag gegeben hat, sonst gibt sie die Grundschuldurkunde nicht frei… Und zum ersten Mal
Ka-Ching für eine Sache, die wir eigentlich nicht zu verschulden haben…
Heute nun sollten wir die neue Grundschuld beantragen. Für die neue Bank. Dazu ist in Deutschland eine Unterschrift bei einem Notar notwendig. Wir saßen bei der Notarin, als sie feststellt, dass die neue Bank offenbar das falsche Formular geschickt hat. Dieser Antrag ist im übrigen der Zweite, da der erste ja für die erste Bank gestellt wurde – also erneut
Ka-Ching für eine Sache, die wir eigentlich nicht zu verschulden haben…
Warum passiert so was? Ich bin mir sicher, dass das nicht das letzte Mal war, dass irgendwas mit diesem Kauf schief läuft. Ist das immer so? Ich meine Banken, Notare und Baufirmen machen doch nichts anderes, Tag ein Tag aus… die müssten doch eigentlich wissen, wie so was läuft? …oder?
Update: Heute nun hatten wir einen weiteren Termin bei der Notarin. Nachdem ich erstmal eine halbe Stunde gebraucht habe, um mit meinem Auto in’s Parkhaus zu fahren (es gab Stau in der Einfahrt, weil die kreuzenden, herausfahrenden Fahrzeuge die komplette Einfahrt blockiert haben – man sollte halt nicht unbedingt um 18:30 ein Parkhaus in Halle befahren… Jedenfalls hat es diesmal geklappt, wir konnten die neue Urkunde unterzeichnen und jetzt sind wir im „Finanzierungschaos“ wieder einen Schritt weiter… 🙂 – Achja, die Notarin macht jetzt sicher…
Ka-Ching für eine Sache, die wir eigentlich nicht zu verschulden haben…
🙂
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30. November 2005 um 22:25:59
Um die Frage „Ist das eigentlich nur bei mir so?“ zu beantworten: *NEIN* 🙂 Wenn Du Selbständig wärst, dann hättest Du mit solchen „Problemen“ täglich zu tun :-))
1. Dezember 2005 um 00:28:55
Das stimmt sehr wahrscheinlich… 🙂
Nur dass solche Fehler in der „freien Wirtschaft“ oftmals mit Vertragskündungen, fehlendem Umsatz und schlußendlich – natürlich – mit fehlendem Gewinn einhergehen. Es soll ja sogar Fälle geben, wo ganze Firmen pleite gehen, aufgrund solcher „Patzer“ – wofür die Firmen selbst noch nicht mal was können. Du weißt als Selbständiger ja sicher allzugut, dass man gegenüber dem Kunden nicht eine solche „Unprofessionalität“ an den Tag legen sollte. Und es geht bei dem Kauf einer Wohnung ja auch nicht um eine Packung Wurst aus dem Supermarkt, sondern da sind ja Beträge im Spiel, die man so als nichtselbständiger „Privatmensch“ nur recht selten hin- und her schiebt. Ganz ehrlich, ich hätte ein ruhigeres Gefühl, wenn ich mich da auf meine Geschäftspartner verlassen könnte – die ja eigentlich wissen sollten, wie’s geht – aber ich wiederhole mich! 🙂
1. Dezember 2005 um 19:03:01
Ich kann Tobias nur zustimmen. Sei mal Selbständig.. da kannste noch soviel Einkommen haben…. die machen einen Zirkus. Ich wollte nur 12.000Euro von der Kasse wegen meines Umbaus.. war soweit auch.. wie von Dir beschrieben.. alles kein Problem… der Hammer kam dann mit der Wartezeit und dem Papierkram. Naja, zum Glück hatte es ja ein gutes ende.. ich sags ja immer wieder.. wie soll man blos so.. mit diesen Bedingungen in Deutschland was werden.. neeee neee neee..ich such mir bald ein neues Land 🙂
1. Dezember 2005 um 20:55:41
Meinst Du denn wirklich, in einem andern Land ist das anders? 🙂 – Vielleicht sind da aber die Wohnungen günstiger… 🙂
Aber mal ganz ehrlich: So ’ne Wohnung kostet hier in Halle soviel wie gerade mal 3 Mittelklassewagen. Wenn man Autos kauft, wird da nicht so ’ne Zeremonie veranstaltet…
Aber Merke: Wenn du viel Geld hast, brauchst du dir keins borgen! 🙂