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zdnet: Bitkom: „Ein Ende des DSL-Booms ist nicht absehbar“

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Heute Abend flattert mir doch diese Meldung in der Newsreader:

Bitkom: „Ein Ende des DSL-Booms ist nicht absehbar“

Toll. Ja, es werden immer mehr DSL-Anschlüsse geschaltet. Aber wie geht es dort voran, wo kein DSL funktioniert? Leute die zu weit weg wohnen oder wo Glasfaser verlegt ist. Für die letzteren gibt es zwar schon Lösungen, und die Telekom hat auch schon mal durchblicken lassen, dass es möglicher Weise in Zukunft mal ein Glas-„faster“-DSL geben wird… ob es aber jemals ein solches Produkt geben wird, ist natürlich fraglich.

In meinem Wohngebiet gibt es zwar Kupferleitungen, aber zu 99% ist die Leitung nicht DSL-fähig, da der Weg von der Vermittlungsstelle zu weit weg ist. In einigen wenigen Fällen geht es aber doch – wenn auch nur mit äußerst geringerer Geschwindigkeit. Es ist also mehr oder weniger von einem Problem mit dem verwendeten Kabel auszugehen. Der Zustand hält nun schon seit dem Start der Vermarktung von DSL durch die Telekom an, und wie es scheint, ist auch keine Besserung in Sicht. Vermutlich wäre ein Austausch des Kabels (und demzufolge der Ausbau des Gebietes) zu teuer, für die möglicher Weise geringe Anzahl an neuen Kunden, die dann einen DSL-Anschluß kaufen würden.

Doch ich frage mich, was das in der Zukunft werden soll? Alle reden von „Voice-over-IP“ als „die Zukunftstechnologie“ für Telefonie. Immer mehr Inhalte werden über Breitbandnetze verteilt – ja, selbst ein schlichtes Betriebssystem-Update sind mal locker 50 bis 100 MB an Daten, die übertragen werden müssen. Und die Übertragung solcher Daten ist gerade bei drohenden Viren- und Wurmangriffen wichtiger denn je.

Jetzt stellen wir uns mal einen typischen IDSN- oder Modem-Nutzer vor. Soll er sich wirklich solch große Datenmengen mit einem 56k-Modem runter laden? Dann hat er am Monatsende eine extrem hohe Telefonrechnung (da es ja noch immer keine akzeptablen Flatrates für Schmalbandverbindungen gibt) und er kann mit seinem Rechner eigentlich nichts mehr machen, außer Updates einspielen. Hat er ein Update eingespielt, ist wahrscheinlich schon das nächste verfügbar… eigentlich unvorstellbar, daher findet man ja auch so viele gefährdete ISDN-Nutzer, die eben nicht regelmäßige Systemupdates einspielen.

Außerdem wird es in Zukunft sicher noch mehr Pay-per-View-Angebote geben, das heißt, wir machen uns per Maus- oder Fernbedienungsklick für ein paar Cent das Fernsehprogramm selbst. Der Inhalt wird in TV- oder HDTV-Qualität gestreamt, wir können uns beruhigt zurücklehnen und das Programm genießen… beruhigt? Nicht wirklich. Was machen die Leute, die jetzt schon an der „Bandbreitengrenze“ wohnen? Was machen die Leute, die niemals in den Genuß eines DSL-Anschlusses kommen werden? Eigentlich ist es falsch, sich an der „tollen“ existierenden Technik erfreuen, es sollte auch mal etwas in die Zukunft investiert werden.

Es muss in Zukunft eine Technik geben, die überall sicher funktioniert. Wenn die vorhandenen Kabelnetzte nicht ausreichend dafür ausgelegt sind, müssen sie entsprechend erweitert werden. DSL-Technik ist günstig, daher kann sie von den Anbietern verramscht werden. Aber ich würde auch etwas mehr bezahlen, wenn ich einen vernünftigen Internet-Anschluß in einer zukunftsträchtigen Bandbreite bekommen könnte. Wohl bemerkt: Ich spreche nicht von heute – theoretisch reicht heute ein normaler DSL 768-Anschluß zum surfen mehr als aus (auch wenn uns die Telekom hier etwas anderes weiß machen möchte, nur liefern können sie es eben nicht überall), aber was ist mit den Diensten, die in Zukunft noch kommen werden… Ich möchte da auch dabei sein können, und ich möchte aber nicht unbedingt umziehen müssen, nur weil an meinem Standort kein DSL schaltbar ist. Das ist doch kein Zustand!

So, das musste mal gesagt werden… 🙂

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